Reisebericht von Gertrud & Wilhelm Bauer, Deutschland, 23
Wir lernten Anja Müller auf der Messe in Dortmund kennen. Willi wollte sich seinen Lebenstraum von der Jagd eines kapitalen Kaffernbüffels erfüllen und ich wollte gerne dabei sein. Uns war wichtig, dass die Jagdführung in deutscher Sprache stattfinden würde und wir uns auf einen komfortablen Standard bei Unterkunft und Verpflegung freuen könnten. Anjas erzählte uns von Ihrer Konzession in einem der weitläufigsten Jagdgebiete Südafrikas – 90.000 ha weites Land mit einem üppigen Bestand an Antilopen, Nashörnern und Büffeln.
Wir flogen im Februar 2023 nach Johannesburg, wo wir uns mit Anja trafen. Sie unterstützte uns bei der Einfuhr von Willis Waffen und wir stimmten uns bei einem gemeinsamen Abendessen auf unsere Safari ein. Am nächsten Morgen flogen wir zusammen weiter nach Houtspruit, wo uns Philip (Anjas Partner & Head PH) bereits mit dem Geländewagen erwartete. Noch etwa 90 min waren es von dort aus bis zu unserer luxuriösen Unterkunft – die keine Wünsche offen lassen sollte.
Nach dem Probeschießen am nächsten Morgen, brachen wir auf zur ersten Safari – es war fast ein wenig unwirklich, aus nächster Nähe Breitmaulnashörner, Spitzmaulnashörner, Wasserböcke oder Lechwe zu sehen. Starke Kudus und auch Oryx, Herden von Impalas, Rappenantilopen und Pferdeantilopen gehörten ebenso zum Bild.
Es dauerte nicht lange, bis wir auf die ersten frischen Büffel-Spuren stießen. Eine Herde von ca 20 Tieren kam in Sicht, zumeist Kühe mit Kälbern aber auch junge Bullen. Hier zumindest war kein reifer Bulle dabei und so zogen wir weiter. Am nächsten Tag kamen wir am späten Nachmittag an einer Wasserstelle vorbei, an der sich vier Bullen suhlten. Wir parkten unseren Jeep in ausreichender Entfernung und pirschten die Gruppe an, die mittlerweile etwas weitergezogen war – entlang eines ausgetrockneten Flussbetts. Die Spuren waren gut zu sehen, wir konnten jedoch nicht in Schussweite gelangen, da der Wind drehte. Wir warteten etwas abseits in gebührender Entfernung ab, in welche Richtung sich die Gruppe bewegen würde. Da die Dunkelheit bereits hereinbrach, mussten wir die Pirsch abbrechen.
Am folgenden Morgen kehrten wir früh zurück und nahmen die Verfolgung auf. Die Gruppe war weiter gezogen in ein Busch-Feld, das schlecht einsehbar war. Wir pirschten uns heran und wurden plötzlich gewahr, dass zwei starke Bullen sich langsam grasend von Busch zu Busch bewegten. Nun hieß es näher heran kommen, in Schussdistanz gelangen. Ganz leise und vorsichtig bewegten wir uns im Schutz der Büsche vorwärts. Der stärkere der beiden Bullen bot uns die Breitseite an – ein Blick durch den Range Finder zeigte 170 m. Sollten wir es wagen? Willi hatte sich gut gefühlt mit seiner eigenen Waffe. Wir entschieden es zu wagen. Philip legte Willis Waffe auf das Vier-Bein – ein Moment Konzentration und die Kugel flog. Ein exzellenter Schuss hinter die Schulter, die den schwarzen Riesen zum Straucheln brachte. Er verharrte, zog dann etwa 10 m weiter hinter einen Busch. Willi repetierte und wir nahmen alle mit geladener Waffe auf gleicher Höhe nebeneinander die Verfolgung auf. Da er durch den Busch verdeckt war, wussten wir nicht, ob er ggf. niedergegangen war oder auf uns warten würde. Wir schlugen einen Kreis um die Böschung und näherten uns seitlich – der Büffel hatte den Busch verlassen, wir hatten keine Sicht auf ihn.
Auf dem Boden am Anschuss fanden wir Schweiß und folgten der starken Schweiß-Fährte. Wir arbeiteten uns von Busch zu Busch weiter vor, stehts nebeneinander und konzentriert jeden Laut vermeidend. Urplötzlich kam er hinter einem Busch hoch und bewegte sich uns zugewandt schnell in unsere Richtung – ca. 50 m vor uns. Willi schoss erneut, Philip schoss nach und der Büffel sank zu Boden. Ein letztes tiefes Schnaufen war zu hören – bevor der Büffel leblos zusammen brach. Wir näherten uns langsam, gaben ihm Zeit. Anja berührte mit Ihrem Gewehrlauf sein Auge, keine Reaktion mehr!
Was für ein Erlebnis! Ein starker 44 incher lag vor uns in seiner ganzen Pracht. Das werden wir nie vergessen.
Zwei Tage später streckten wir außerdem noch in einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd einen starken Eland-Bullen, damit sind meine beiden Wünsche voll in Erfüllung gegangen. Danke an Anja und an Philip, für die wunderbare Organisation, die kompetente Jagdführung und die unkomplizierte und freundschaftliche Durchführung unserer Safari – wir werden Euch weiter empfehlen!
Gertrud & Wilhelm Bauer, Deutschland, Februar 2023